Sonntag, 15. März 2020

Barbara Waldmann - Hebeisen

Kennengelernt habe ich Barbara Waldmann anlässlich der Ausstellung «TAFch stellt aus» im Mai 2019. Wir haben uns vielleicht eine Viertelstunde unterhalten, aber es entwickelte sich sofort eine Vertrautheit. Wie blieben in losem Kontakt. Barbara organisierte inzwischen eine eigene retrospektive Ausstellung in ihrem Wohnort Winterthur, die ich aber leider nicht sehen konnte, weil die Räumung meines eigenen Ateliers Vorrang hatte.

Ich besuchte sie darauf in ihrer Wohnung und durfte einige nicht verkaufte Exponate in Ruhe anschauen.



Barbara erzählt mir über ihren Werdegang als Künstlerin.

Geboren wird sie 1947 als Nesthäkchen in eine Familie mit drei Kindern. Ihre Brüder und die Schwester sind zu der Zeit schon teilweise erwachsen. Als sie fünf Jahre alt ist, stirbt ihr Vater. Die Mutter ist Lehrerin und kulturell interessiert. Durch die Geschwister bekommt Barbara Waldmann Zugang zur modernen Kultur. Es wird in der Familie immer heftig diskutiert. Sie sagt: «So lernte ich Menschen und deren Verhalten zu beobachten und mich auf mein eigenes Urteil zu verlassen und nicht alles zu glauben, was da erzählt wird».

1965 absolviert Barbara Waldmann den ein-jährigen Vorkurs an der Schule für Gestaltung in Zürich, wonach sie eine Lehre als Handweberin an der Frauenschule Bern macht. Ihr Interessengebiet ist weit gestreut. Sie bildet sich nicht nur in verschiedenen textilen Techniken weiter, sondern auch in Modellieren, Steinhauen und Ausdrucksmalerei. Letztere in einem Kurs bei Arno Stern in Paris. Zusätzlich macht sie eine Ausbildung in prozessorientierter Psychologie bei Arnold Mindeli in Zürich/USA

Nach ihrer Ausbildung in Handweben eröffnet sie 20-jährig ihr eigenes Atelier für Textilkunst in Bern. Von 1968 bis 1973 stellt sie ca. 40 Wandteppiche nach Entwürfen des Künstlers Egbert Moehsnang her. Der grösste Teppich misst 23 Quadratmeter. Diese Mammutarbeit hält sie aber nicht davon ab, nebenher Wandteppiche und textile Objekte nach eigenen Entwürfen zu kreieren.

Eine der eigene Kreationenin dieser Zeit
Seit 1970 stellt sie in Einzel- und Gruppenausstellungen aus. Die eindrucksvolle Ausstellungliste ist auf ihrer Website aufgeführt. Sie nimmt teil an vielen Ausstellungen der GSMBA/Visarte, GSBK, SWB, Textil Kunst Gruppe 78.

In den Jahren 1971-1973 erhält sie jeweils das Eidgenössische Stipendium für angewandte Kunst.

Sie ist eine der KünstlerInnen, die beteiligt sind an der Pro Helvetia Wanderausstellung «Tapisseries Suisses, artistes d`aujourdhui», die von 1977 - 1980 durch nahezu alle Länder Europas tourt. (Deutschland, Österreich, Belgien, Spanien, Frankreich, Grossbritannien, Ungarn, Italien, Niederlande, Polen, Rumänien, Schweiz, Tschechoslowakei und Yugoslawien).

Als ein prägendes Erlebnis betrachtet sie eine Projektwoche in der Kunstgewerbeschule Zürich in 1980. TextilkünstlerInnen und GoldschmiedekünstlerInnen aus der ganzen Welt arbeiten und experimentieren gemeinsam unter der Ägide des World Crafts Counsil. Dort kommt sie auch in Kontakt mit den Arbeiten von Arline M. Fish, eine Goldschmiedekünstlerin, die für ihre Arbeiten textile Techniken verwendet.

Barbara Waldmann arbeitet am liebsten mit Metalldraht, Seide, Goldfolienfäden, Tüll und Rosshaar, also Materialien, die eine gewisse Durchsichtigkeit in den Werken erlauben. Für sie muss bei der Gestaltung der textilen Wandgebilde irgendwo ein Durchlass, eine Transparenz sein, welche eine Öffnung zu Neuem und Unbekanntem darstellt.

Wichtige Themen sind Vögel und Schmetterlinge. Für Barbara Waldmann sind sie Boten zu anderen Welten und symbolisieren Leichtigkeit und Freiheit sowie Mut, sich nicht zu fürchten. Die zu einem Aufbruch in fremden Gefilden einlädt. Ihre Stickereien aus Tüll und Goldfäden wollen auch die Transparenz zum Unbekannten und Verletzlichen zeigen.


Die Gegensätze des Augenscheinlichen und der Realität, faszinieren sie. Ein duftiges Gewebe ist nur scheinbar fragil, sondern im Gegenteil durch die Verwendung von Draht stark. Tüll sei nicht alltäglich, sondern werde immer nur bei besonderen Gelegenheiten verwendet, was ihm eine symbolhafte Bedeutung verleihe: Hochzeit, Taufe , Sterben, Verschleierung , Transparenz, Tanz , Ballett, Fasnacht, grosse Feste.

Tüll, geschichtet und bestickt, 100 x 100 cm

 «Gold- und Silberfäden sind für mich Symbole von etwas Grossem, Unbekanntem, in welches man aufgenommen wird. Feine Messing-, Kupfer- oder Eisendrähte sind nicht leicht zu zerstören.» sagt sie. «Ich weiss nicht, ob es ein anderes Material im Alltag gibt, mit dem so viele Träume und Symbole verwirklicht werden wie mit dem Tüll.» 


1993 wird sie schwer krank. Von ihrer Krankheit hat sie sich nie ganz erholt. Es ist ihr seitdem nicht mehr möglich, ihre textile Kunst in gleicher Intensität auszuführen. Ohne künstlerische Tätigkeit kann sie jedoch nicht leben: «die Kunst hat mir geholfen, vieles zu begreifen und zu akzeptieren, was nicht so leicht war. Und daneben macht es mir einfach unheimlich Freude zu gestalten, entwerfen und auszuführen. Das gibt viel Lebensfreude.»

Sie experimentiert mit verschiedenen Techniken.

«Die Eitemperamalerei ist eine sehr alte Maltechnik. Die zeitaufwändige Vorbereitung der Farben ist wie eine Meditation in die Farbenwelt. Ein Hühnerei zerschlagen, die Menge der Flüssigkeit mit Leinöl und Wasser verbinden, dann die farbigen Pigmente dazugeben. Jedes Mal wird die Farbe etwas anders. Nach einer gewissen Zeit − man riecht es(!) − muss die Farbzubereitung wieder neu gemacht werden. Die vielen übereinander gemalten Schichten ergeben eine sehr starke Intensität. Durch das Schichtenmalen kann man auch eine Transparenz und Durchsichtigkeit zeigen.» So entscheidet sie sich für die Eitemperamalerei auf Leinwand. Das gibt ihr Befriedigung und braucht weniger Kraft.


In ihren Werken setzt sie sich mit Leben, Sterben und Tod auseinander, versucht Unsichtbares und Gefühltes sichtbar zu machen.

Zu der geringen Akzeptanz der Textilkunst in der Schweiz meint sie, dass diese in den 50er bis in die späten 80er Jahren grösser gewesen sei. Seit der Einstellung der Lausanner Biennalen 1995 habe das Interesse für die Textilkunst hierzulande deutlich nachgelassen, allem voran in den Medien. Da mehrheitlich Frauen in diesem Metier arbeiten sei Anerkennung schwierig. Die Zeiten, in denen Lausanne dank der internationalen Tapisserie-Biennalen jahrelang die Hauptstadt der zeitgenössischen Textilkunst war, sind nun vorbei.

Ich bewundere Barbara Waldmann für ihre Energie und ihr Durchsetzungsvermögen, die ihr ermöglichen, trotz problematischer Gesundheit ihren künstlerischen Weg weiter zu gehen. Bleib dran Barbara.

Für weitere Informationen über Barbara Waldmann besuchen Sie ihre Website: http://www.waldmannkunst.ch/

Mittwoch, 11. März 2020

Hilma af Klint – späte Anerkennung

Eine Buchbesprechung

Julia Voss: Hilma af Klint «Die Menschheit in Erstaunen versetzen», Biographie, 2020, S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main, ISBN 978-3-10-397367-9

Die ARD-Kultursendung TTT (Titel, Thesen, Temperamente) wies kürzlich auf eine vergessene schwedische Künstlerin – Hilma af Klint (1862–1944) - hin und liess die Autorin der Biographie, die promovierte Kunsthistorikerin Julia Voss, zu Wort kommen. Auch diese hatte bis 2008 noch nie etwas von Hilma af Klint gehört und schrieb einen Artikel über sie in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Das Thema liess sie aber nicht los und sie entschied sich, Schwedisch zu lernen, damit sie die in einem Archiv schlummernden 125 Notizbücher der Künstlerin auswerten konnte.

Notizbuchseiten
Ich war hingerissen und bestellte das Buch umgehend. Was macht diese Künstlerin so besonders? Sie war ihrer Zeit weit voraus, indem sie Jahre vor Kandinsky, Mondrian und Malevitsch abstrakt malte. Also ohne Beeinflussung von irgendwelcher (männlichen) Seite.

Gemäss Kandinskys eigenen Angaben malte er sein erstes abstraktes Bild im Jahr 1910. Heute geht man aber davon aus, dass er dieses Bild vordatiert hat, vermutlich malte er es erst 1913. Als erste Künstlerin, die abstrakte Bilder malte, gilt heute unbestritten Hilma af Klint. Nach einer Serie kleinformatiger Bilder im November 1906 schuf sie ihr erstes großformatiges Bild im Jahr 1907.

Julia Voss Biographie zeichnet das Leben von Hilma af Klint nach, etwas, was die Künstlerin selber versäumt hat. Ihre vielen Notizbücher enthalten kaum Privates. Die Autorin hält aber dagegen: «Hilma af Klint ist nicht die einzige Malerin, die es für unwichtig hielt, über sich selbst zu berichten. Von vielen Künstlerinnen höre ich bis heute, dass es doch um die Kunst gehen soll und nicht um die Person, die das Werk hervorbringt. Diese Bescheidenheit ist sympathisch, aber mit ihr wird eine Chance vertan. Die Leben von Frauen werden so lange nicht erzählt, bis alle glauben, es gebe nichts zu erzählen. Die Person wird daraufhin ebenso unterschätzt wie das Werk, die Kunst wirkt auf einmal wie eine Privatangelegenheit, weil keine Verbindungen überliefert sind, zur Entstehung, zur Geschichte, zu Ereignissen oder anderen Kunstschaffenden und ihren Arbeiten. Ohne diese Informationen, ohne Kontext und Umfeld schrumpft ein Oeuvre und wird kleiner und kleiner, bis es überschaubar und belanglos wirkt. […] Es sollte zu bedenken geben, dass die Biographien von Künstlerinnen oft viel schlechter erforscht sind als die ihrer männlichen Kollegen,» (S, 20-21)

Genau das geschah mit Hilma af Klint. Sie spürte, dass sie ihrer Zeit voraus war und verfügte testamentarisch, dass die Bilder erst 20 Jahre nach ihrem Tod ausgestellt werden dürften. Es sollte noch etliche Jahre dauern, bevor af Klint die volle Anerkennung zuteil wurde. Erst seit 2013 gilt sie als die wahre Pionierin der Abstrakten Kunst – fast 70 Jahre nach ihrem Tod.

Das Buch von Julia Voss liest sich flüssig wie ein Roman, ist aber faktentreu. Nichts wird hinzugefügt, was nicht belegbar ist. Es enthält eine umfangreiche Bibliographie, nahezu 50 Seiten Anmerkungen, ein Register, sowie die Titel sämtlicher Bücher und Periodika, die sich in Hilma af Klints Archiv befinden.

Julia Voss beschreibt Hilma af Klints Familiengeschichte, ihre Ausbildung, Reisen, Freundschaften, ihre Verbindung zu Rudolf Steiner, ihr Interesse für Theosophie. Das Buch enthält Schwarz-Weissbilder und etliche Seiten farbige Tafeln auf Glanzpapier.

Sehr lesenswert.

Hier einige Fotos aus dem Buch:





Weitere Infos:

auf Deutsch:

ARD Mediathek ttt

https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/ttt/videos/klint-video-100.html

Hamburger Bahnhof in Berlin, https://www.youtube.com/watch?v=lfGfsQu4qtw



auf Englisch:

Guggenheim Museum, youtube https://www.youtube.com/watch?v=CHdud9km7bQ

Gallery Serpentine, https://www.youtube.com/watch?v=mfKrM2MNKdU



Trailer Deutsch/englisch : https://www.youtube.com/watch?v=5DwG0p0En_g

Und viele mehr.

Sonntag, 9. Februar 2020

Lee Krasner: Living Colour - im Zentrum Paul Klee, Bern


Through Blue, 1963

Wieder widme ich einen Blogbeitrag einer Künstlerin, die erst spät Anerkennung gefunden hat. Diesmal ist es Lee Krasner, deren Werk und Rolle als Male­rin der ersten Gene­ra­tion des Abstrak­ten Expres­sio­nis­mus bisher kaum außer­halb der USA gewür­digt wurde. Wahrscheinlich deshalb, weil sie in erster Linie als die Ehefrau des berühmten Malers Jackson Pollock gesehen wurde. Lee Krasner sagte mal in einem Interview 16 Jahre nach Pollocks Tod: «And I think even today it’s diffi­cult for people to see me, or to speak to me, or observe my work, and not connect it with Pollock. They cannot free them­sel­ves». («Ich glaube, es ist noch heute schwierig für Leute, mich zu treffen, mit mir zu sprechen oder meine Arbeit zu betrachten, ohne es mit Pollock in Verbindung zu bringen. Sie können sich nicht davon befreien.»)
Die umfas­sende Retro­spek­tive ihres Werks in Europa begann Sommer 2019 in der Barbi­can Art Gallery in London, reiste dann im Herbst 2019 zu der Schirn Kunsthalle Frankfurt und ist jetzt im Zentrum Paul Klee in Bern zu sehen. Die letzte Station wird das Guggenheim Museum in Bilbao sein. Fast 100 Werke werden ausgestellt.

Selbstbildnis, 1928
1908 wurde sie als Lena Krassner in einer jüdischen Familie in Brooklyn geboren. Ihre Eltern stammten aus der Nähe von Odessa im Russischen Kaiserreich (heute Ukraine). Wegen der Pogrome flüchteten sie in die USA. 
14-jährig brach Lee mit dem Judentum. Sie fühlte sich schon damals zu Künstlerin berufen und bewarb sich an der Washington Irving High School – der einzigen höheren Schule in New York, die einen Kunstkurs für Mädchen anbot. 1926 folgte ein Studium an der Women’s Art School des Cooper Union. Ab 1929 studierte sie an der National Academy of Design, wo sie erstmals in einer gemischtgeschlechtlichen Klasse studierte. Drei Jahre später musste sie die Academy aus finanziellen Gründen verlassen. Sie besuchte daraufhin die kostenlosen Kurse am City College of New York und jobbte nebenher als Kellnerin.

Kubismus/Abstraktion
Von 1935 bis 1945 verdiente Lee Krasner (ein «s» hatte sie inzwischen aus ihrem Namen eliminiert) erstmals ein bisschen Geld mit ihrer Kunst. Sie nahm am WPA-Federal-Art-Project teil, das ihr – wie auch anderen jungen Künstlern wie Pollock und Rothko - zahlreiche Aufträge für die Ausgestaltung öffentlicher Gebäude verschaffte. 1937 erhielt sie ein Stipendium für ein Studium in der privaten Kunstschule des  Malers Hans Hofmann. Der hatte einen so grossen Einfluss auf sie, dass sie sich der kubistischen Abstraktion zuzuwenden begann. Auch auf Krasners Entwicklung vom Kubismus zur freien Abstraktion hatte Hofmann maßgeblichen Einfluss.
Aktstudie, 1938
Aber auch Hofmann konnte sich die chauvinistische Bemerkung nicht verkneifen, indem dem er ihre Arbeiten einmal so kommentierte: „Das ist so gut, dass man nicht merkt, dass es von einer Frau gemalt wurde.“ (Cindy Nemser: Art Talk: Conversations with Twelve Women Artists. New York 1975, S. 80–112)

Little Images
Ende der 1940er Jahre schuf Lee Krasner eine Reihe  kleinere farbenfrohe Werke, die sie Little Images nannte, die beim Publikum gut ankamen.
Composition, 1949

Stop and Go, 1949/50
Black and White Squares No. 1, 1948


Shattered Color, 1947

Abstract Nr. , 1946-48

Collage Paintings
Krasner trat den der Gruppe American Abstract Artists (AAA) bei und konnte 1940 als Mitglied dieser Gruppe ihre Arbeiten zum ersten Mal der Öffentlichkeit ausstellen. 1941 gab es wieder eine AAA Sammelausstellung, diesmal waren auch Ferdinand Léger und Piet Mondrian dabei, nachdem sie sie überredet hatte, ebenfalls Mitglied der AAA zu werden.
1945 heirateten Krasner und Pollock und zogen aufs Land, um ungestört arbeiten zu können.  Hier entstanden Pollocks grossformatige Bilder.

1951 hatte Krasner ihre erste Einzelausstellung in der Betty Parsons Gallery in New York. Die 14 neuen, abstrakten Gemälde wurden von der Kunstkritik vorwiegend positiv aufgenommen, aber es wurde kein einziges Bild verkauft., was Krasner in eine Krise stürzte Voller Verzweiflung schuf sie eine Serie von Schwarz-Weiß-Zeichnungen, die sie aber sofort wieder zerriss. Als sie das Atelier erst einige Wochen später wieder betrat, begann sie, die zerfetzten Teile wieder zusammenzukleben. Zusätzlich zerschnitt sie alte Ölgemälde und schichtete das Ganze zusammen mit anderen Materialien und Teilen von Pollocks verworfenen Zeichnungen auf den nicht verkauften Gemälden aus der Betty-Parsons-Ausstellung auf. Diese „collage paintings“ stellte sie 1955 erfolgreich in der New Yorker Stable Gallery aus.
Shattered Ligh, 1954
Burning Candles, 1955
Forest No. 2, 1954
Ohne Titel, 1954

Nächtliche Reisen
Nach Pollocks Tod übernahm sie dessen grosses Atelier. Nun konnte sie sich auch an grössere Arbeiten wagen. Sie litt an Schlaflosigkeit und arbeitete deswegen auch nachts. Da sie aber nie in Kunstlicht malen wollte, arbeitete sie nur in Umbrafarben. Im Gegensatz zu Pollock, der seine Werke auf dem Boden schuf, hängte sie die Leinwände lose an die Wand.

Polar Stampede, 1960
 
The Guardian, 1960


The Eye is the First Circle, 1960


Primary Series
Bald darauf kehrte sie zu den Farben zurück.
Siren, 1966

Another Storm, 1963
Crysalis, 1964
Happy Lady, 1963
Icarus, 1964
Palingenesis, 1971
Eleven Ways

Future Indicative, 1977

Imperative, 1976

Imperfect Indicative, 1976
Lee Krasnerhat sich immer dagegen gewehrt, lediglich als Frau Pollock wahrgenommen zu werden. 1971 erscheint ein Aufsatz in der Zeitschtrift Artnews von Januar "Why Have There Been No Great Women Artists?" Darin beschreibt die Autorin Linda Nochlin die Barrieren, die sich den weiblichen Künstlern entgegenstellen auf dem Weg nach Anerkennung. Ein Jahr später tritt Krasner der Gruppe "Women in the Arts" bei und demonstriert vor dem Museum of Modern Art, um gegen die Diskriminierung von Frauen in der Kunst zu protestieren.

Dies ist nur eine Auswahl der Bilder, die im Zentrum Paul Klee zu sehen sind. Sie reflektieren meine persönliche Vorliebe.

Quellen:
Eugen El in: Jüdische Allgemeine 06.02.2020
Wikipedia
Ilka Voermann in: ACHIRNMAG, 14.03.2019
The Guardian: Storms of Color from a wild destructive genius - Lee Krasner review
Sophie Gilbert: The Irrepressable Emotion of Lee Crasner, The Atlantic, 13.06.2019
Eleanor Nairne und Ilka Voerman: Lee Krasner, Living Colur, Katalog zur Ausstellung